Streiks der öffentlichen Verkehrsmittel 06.10.2017



Region Hannover

15 Buslinien der Üstra hat die Gewerkschaft Verdi am Mittwoch be­streikt. Am Freitag sind die Bahnen dran. Betroffen sein wird der Betriebshof Döhren, von dem aus die Linien 1, 2 und 8 fahren. Sie werden laut Üstra ganztägig komplett ausfallen. Auf den Linien 6, 9 und 11 kann es vereinzelt zu Ausfällen und Verspätungen kommen.


Mit dem Streik will Verdi den Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) zurück an den Verhandlungstisch zwingen. Dieser hatte Ende Au­gust Gespräche über eine Erhöhung des Weihnachtsgeldes für die Beschäftigten im Nahverkehr abgebrochen.

1994 war dieses eingefroren und 2014 geringfügig auf derzeit 86 Prozent eines Monatsgehaltes erhöht worden. Verdi verlangt eine Rückkehr zu 100 Prozent. „Wir haben versucht, das auf anderen Wegen zu lösen“, sagt Gewerkschaftssekretärin Mira Neumaier. Der KAV sei jedoch zu keinen weiteren Gesprächen bereit gewesen.

Deshalb die Streiks. „Un­sere Strategie ist, die Auswirkungen für die Kunden ge­ring zu halten“, sagt Neumaier. Sollte der KAV jedoch kein Entgegenkommen zeigen, würden die Streiks ausgeweitet werden, kündigte sie an.

Schon der Streik am Be­triebshof in Döhren könnte jedoch massive Auswirkungen auf die Verkehrslage in Hannover haben. Denn von dort aus werden auch die Linien 1 und 2 eingesetzt, die unter anderem über die Vahrenwalder Straße fahren. Die ist für Autos morgen noch stadtauswärts zwischen Hamburger Allee und Dörnbergstraße wegen einer Erneuerung der Fahrbahndecke gesperrt. Ein Ausweichen auf die Stadtbahn wird dann allerdings nicht mehr möglich sein.

Busse der Üstra werden vom Streik morgen nicht betroffen sein. Das gilt auch für die Busse der Regiobus sowie die S-Bahn.

Wegen Gleisbauarbeiten in Kirchrode fallen von Freitag bis Sonntag jedoch zwischen der Station Nackenberg und der Endstation Anderten auch die Bahnen der Linie 5 komplett aus. Die Üstra richtet einen Schienenersetzverkehr ein. Die Station Tiergarten wird rund 300 Meter in die Ostfeldstraße verlegt. Busse der Linie 370 müssen umgeleitet werden.


Braunschweig/Göttingen

Fahrgäste der Braunschweiger Verkehrs-GmbH müssen sich auf den nächsten Streik einstellen. Die Beschäftigten legen am kommenden Freitag, 6. Oktober, die Arbeit nieder.

Dazu heißt es in einer offiziellen Mitteilung, von Betriebsbeginn bis Betriebsende werde der Bus- und Stadtbahnbetrieb bestreikt. "Alle Stadtbahnen und Busse bleiben im Depot, Ersatz- oder Notverkehre können nicht angeboten werden. Von dem Streik betroffen sind auch die Regiobuslinien 420, 450 und 480 sowie die Anruf-Linien-Taxis (ALT). Der Nachtverkehr in Braunschweig von Freitag auf Sonnabend wird ebenfalls bestreikt. Ab Samstag fahren alle Bus- und Bahnlinien mit Betriebsbeginn nach dem gültigen Fahrplan", so die Ankündigung.

Es ist ist nicht der erste Streik im Öffentlichen Personennahverkehr. Erst vergangene Woche war die Braunschweiger Verkehrs-GmbH bestreikt worden. Auch bei der WVG in Wolfsburg blieben die Busse zeitweise im Depot. Auch in Hannover und Göttingen kommt es zu Einschränkungen bei Bus und Bahn.

Aussage gegen Aussage

Hintergrund ist ein Streit ums Weihnachtsgeld: Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Erhöhung von 86 auf 100 Prozent. Da es vom Kommunalen Arbeitgeberverband Niedersachsen kein Angebot und keine weitere Gesprächsbereitschaft gegeben habe, sei der Streik notwendig, teilte eine Gewerkschaftssprecherin am Mittwoch, 4. Oktober, mit. Der Arbeitgeberverband sprach von Luxusforderungen, die nicht erfüllt werden könnten.
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